Das Kloster liegt nahe der Südostspitze der Halbinsel Athos. Es ist das älteste, größte und bedeutendste Kloster und steht deshalb in der Rangordnung der 20 Großklöster an 1. Stelle. Meghisti Lavra (die große Lavra) wird auch gerne als die Mutter aller Klöster bezeichnet (Lavra=Ansammlung von Wohnstätten). Es wurde von dem Mönch Athanasios im Jahre 963 gegründet. Der Bau und der Unterhalt wurden über viele Jahre hinweg von den damaligen Kaisern gefördert. Vor allem konnte Athanasios auf die Hilfe von Kaiser Nikephoros Phokas setzen. Mit ihm war er eng befreundet. In drei Goldbullen (Privilegienurkunden) wurde die finanzielle Unterstützung für das Kloster garantiert. Der architektonische Baustil war neu für diese Zeit. Vor allem die Hauptkirche, das Katholikon, wurde zum Vorbild für alle später gebauten Kirchen auf dem Athos und darüber hinaus. Im Jahre 1535 wurde das Katholikon von dem kretischen Maler Theophanes mit Fresken ausgeschmückt. Auch die Wandmalereien im Speisesaal (Refektorium) wurden von ihm angefertigt. Die dunkle Tongebung der Fresken kennzeichnet deutlich die kretische Schule. An 24 soliden Marmortischen bietet das Refektorium Platz für ca. 400 Mönche. Wie alle Klöster hat auch Meghisti Lavra umfangreiche Schätze angesammelt. Mehr als 2000 Manuskripte, 30 000 gedruckte Bücher und 30 Ikonen aus der byzantinischen Zeit gibt es. Ganz stolz ist man auf das kaiserliche Gewand und die Krone des Kaisers Nikephoros Phokas. Heute leben im Meghisti Lavra noch ca. 370 Mönche. Den Gründungstag feiert man am 7. Juli.
